Jedes Jahr sterben in Deutschland ca. 240.000 Menschen an Krebserkrankungen als zweihäufigste krankheitsbedingte Todesursache, mehr als 10.000 Menschen begehen Suizid. Die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine mit individuell unterschiedlichen Folgen lösen dazu aktuell vielfältige Trauerprozesse aus.
Trauer ist als Reaktion auf den Verlust eines nahestehenden Menschen, eine lebensverkürzende Erkrankung oder eine veränderte Lebenssituation belastend, kostet viel Energie und kann u.a. zu Konzentrations- sowie Schlafstörungen, Antriebslosigkeit oder diffusen Ängsten führen. Trauer ist jedoch an sich keine Krankheit, sondern vielmehr ein Selbstheilungsprozess der Seele. Trauer hilft uns, Verluste zu verarbeiten, Schritte in ein neues Leben zu gehen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Führungskräfte können in Unternehmen aus meiner Erfahrung maßgeblich dazu beitragen, Trauernde am Arbeitsplatz in diesem Veränderungs- und Entwicklungsprozess zu unterstützen.
- Schaffen Sie eine Kultur des offenen Umgangs mit dem Thema Tod und Trauer und benennen Sie evtl. vorhandene eigene Unsicherheiten, vor allem im direkten Gespräch mit Betroffenen
- Behandeln Sie persönliche Informationen des Betroffenen vertraulich und seien Sie ein verlässlicher Ansprechpartner
- Entwickeln Sie gemeinsam Ideen, was den Betroffenen am Arbeitsplatz unterstützen kann.
Insgesamt geht es aus meiner Sicht im Umgang mit trauernden Menschen nicht um bestimmte Methoden, sondern vielmehr um eine Grundhaltung des Unterstützen- und Verstehenwollens.